Ursachen verminderter Haftung von Lackschichten auf Holzuntergründen im Außenbereich und deren Vermeidung: Fid-Bau Portal

Ursachen verminderter Haftung von Lackschichten auf Holzuntergründen im Außenbereich und deren Vermeidung

Hora, G. / Böttcher, P.

Bei der Herstellung von Holzfenstern besteht aufgrund des geänderten Verbraucherbewußtseins ein Trend, einheimische Nadelholzarten und lösemittelfreie bzw. wasserverdünnbare Lacke zu verwenden. Werden lackierte Oberflächen im Außenbereich eingesetzt, so entstehen Probleme durch mangelnde Feuchteempfindlichkeit und Dauerhaftigkeit der Anstriche, deren physikalische und chemische Ursachen noch nicht ausreichend erforscht sind. Sie liegen in der Zusammensetzung der Hydrolacke bzw. Wasserlacke (hauptsächlich Polyurethan- und Acryl-Einkomponentendispersionen), den Diffusionseigenschaften der Beschichtung, der Struktur der Holzoberfläche, der chemischen Wechselwirkung zwischen Holzinhaltsstoffen und Lackkomponenten und den physikalischen Eigenschaften der Holzoberfläche (Porenstruktur, Rauhigkeit, Polarität). Neuartige Analyseverfahren (Kontaktwinkelmessung, Rasterkraftmikroskopie, Infrarotspektroskopie, Rasterelektronenmikroskopie) stehen zur Verfügung. Ein geplantes Forschungsvorhaben soll sich der Problematik der Haftung von Beschichtungen auf Holzoberflächen insbesondere unter Feuchteeingfluß (Naßhaftung) annehmen. Vorgesehen ist zunächst, geeignete Bindemittel für wasserbasierende Lacke (Reinacrylat, Alkydharz, Polyurethan-, Hybridsystem) hinsichtlich ihrer physikalischen, chemischen und Verarbeitungseigenschaften zu charakterisieren. An Proben aus Kiefern- und Irokoholz sollen die Einflüsse von Lackzusammensetzung, Holz- und Oberflächeneigenschaften auf die Haftfestigkeit untersucht werden.