Brand- und Explosionsschutz als Bestandteile des Risikomanagements: Fid-Bau Portal

Brand- und Explosionsschutz als Bestandteile des Risikomanagements

Sommerfeld, H. / Lemke, E.

In den westlichen Industrieländern werden jährlich durchschnittlich 9,25 % des Bruttosozialprodukts durch Feuerschäden vernichtet. Bezieht man unkontrolliert ablaufende Oxidationsreaktionen mit erheblicher Wärmefreisetzung und Druckentwicklung mit ein, wird weltweit eine Entwicklung erkennbar, die insbesondere von der Versicherungswirtschaft mit wachsender Besorgnis beobachtet wird. So entsteht allein bei den Chemierisiken durch Brände und Explosionen sowie deren Auswirkungen weltweit ein Schadensaufwand von etwa 3,3 Mrd DEM jährlich, dem ein Beitragsaufkommen von lediglich 2 Mrd DEM gegenübersteht. Bedenkt man außerdem, daß durch derartige Ereignisse teilweise enorme Mengen an umweltschädigenden Substanzen freigesetzt werden, so scheint es erforderlich zu sein, die bisher im Brandschutz üblichen Schutzkonzepte gründlich zu überdenken und durch weitere Maßnahmen zu ergänzen, um zu wirksamen Schutzstrategien zu gelangen. Der Autor stellt ein praktisches Instrumentarium für die Integration von Brand- und Explosionsschutzmaßnahmen in unternehmerische Entscheidungen vor. Damit wird es möglich, Aufwendungen für Sicherheitsmaßnahmen im Sinne eines effizienten Risikomanagements als Bestandteil der unternehmerischen Tätigkeit einzuordnen. Es wird eine praktikable Risikodefinition eingeführt, auf deren Basis ein Risikobewertungssystem aufgebaut wird. Dabei wird deutlich, daß zu einer erfolgreichen Risikobewältigung neben einer angemessenen Versicherungslösung auch die ausreichende Risikovorsorge gehört. Da eine rationale Behandlung von Brand- und Explosionsrisiken nur durch die Einbeziehung des möglichen Schadensausmaßes denkbar ist, wird für den Betriebspraktiker erläutert, wie man dieses Schadensausmaß auf einfachem Wege ermittelt.