Elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen: Fid-Bau Portal

Elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

Wenzel, H.

Explosionsgefährdet ist ein Bereich, wenn in ihm Brennstoff in genügend feiner Verteilung und kritischer Konzentration in der Luft vorliegt. Dabei ist der jeweilige Aggregatzustand unbedeutend. Um Explosionsgefahren zu erkennen und zu verhindern, sind in den Explosionsschutzrichtlinien der Berufsgenossenschaften (hier: Chemie) verschiedene Verfahrensschritte festgelegt, die eine vollständige Analyse der auch nur möglicherweise entstehenden Gefahrenpotentiale erlauben. Im Zuge der Harmonisierung der EG-Richtlinien wurden Festlegungen für das Inverkehrbringen, den freien Warenverkehr und die Inbetriebnahme von Produkten zum Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen geschaffen. Im März 1996 entstand daraus in Weiterentwicklung die sogenannte ATEX-100-Richtlinie (94/9/EG), die am 12. 12. 1996 durch die ExVO im Rahmen des Gerätesicherheitsgesetzes in deutsches Recht übergeführt wurde. Gegenüber den früheren Verordnungen nach 76/117/EWG und 79/196/EWG haben sich vor allem dort Änderungen ergeben, wo es um die Behinderung technischer Entwicklungen geht. Hier sollen durch direkte Anforderungsformulierungen und den Verzicht auf den Normnachweis Vereinfachungen geschaffen werden. Der Geltungsbereich der Richtlinie wurde auf Bergbau und sonstige Industrie mit Explosionsgefahr erweitert, erfaßt nun auch elektrische und nicht-elektrische Geräte sowie Schutzsysteme und Komponenten, Gefährdung durch brennbare Gase oder Stäube, sowie den Einsatz in Bereichen unterschiedlicher Wahrscheinlichkeiten für Explosionsgefahr. Definierte Gerätekategorien, abgestufte Explosionsschutzmaßnahmen, Raumeinteilung in Gefährdungszonen, Staubschichten und andere Aspekte sind dabei berücksichtigt. Der Stand der Normung ist tabellarisch dargestellt. Die Norm EN 50014 für elektrische Geräte der Kategorie 2G soll gefolgt werden von den Normen für die anderen Gerätekategorien.