Systeme der Trinkwasserdesinfektion: Fid-Bau Portal

Systeme der Trinkwasserdesinfektion

Jacobs, R.

Die Trinkwasserqualität, die am Hausanschluß angelangt, ist in der Regel einwandfrei. Die Aufrechterhaltung der Qualität innerhalb eines Gebäudes liegt in der Verantwortung des Eigentümers bzw. Betreibers. Bei weitverzweigten Netzen ist oft eine Nachdesinfektion des Trinkwassers innerhalb des Gebäudes empfehlenswert. Hierfür kommen verschiedene Systeme in Betracht. Der Autor beschreibt mögliche Keimbelastungen in weitverzweigten Netzen (Legionellen, Pseudomonaden, atypische Mykobakterien, Cryptosporiden usw.), Begriffe wie Koloniezahl (KBE) werden beschrieben, über Biofilme, deren vielfältige Entstehungsmöglichkeiten in Trinkwasernetzen, und über Legionellen wird ausführlich berichtet. Auf Regeln und Vorschriften zur Trinkwasserhygiene wird hingewiesen (DIN 2000, TVO (Trinkwasserverordnung), AVB WasserV (Verordnung über allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Trinkwasser), Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz, DVGW-Arbeitsblatt W 551 und W 552, und Richtlinie für die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen. Auf bedondere, risikoträchtige Objekteigenschaften wird hingewiesen, insbesondere für Hotels, Altenheime, Sportstätten, Freizeitstätten, Schwimmbäder, Krankenhäuser und Industriebetriebe. Zur Desinfektion des Trinkwassernetzes und des darin befindlichen Wassers werden empfohlen: (1) Thermische Desinfektion durch Erreichen von mindestens 70 Grad C im gesamten Netz (sonst Reinfektion), dazu werden periosisch arbeitende Steuerungen empfohlen. (2) UV-Desinfektion in einem Reaktorbehälter (dies Verfahren beseitigt keine vorhandenen Kolonien im Netz). (3) Elektrolytische Desinfektion durch die bei Elektrolyse entstehenden Stoffe unterchlorige Säure, Sauerstoff, Wasserstoffperoxid und Ozon (wirkt auch auf im Netz vorhandene Biofilme). (4) Chemische Grunddesinfektion als einmalig anzuwendendes Verfahren wird nur erwähnt.