Erhöhung der Gebrauchstauglichkeit bei Stahlbetonplatten durch textile Bewehrung: Fid-Bau Portal

Erhöhung der Gebrauchstauglichkeit bei Stahlbetonplatten durch textile Bewehrung

Wörner, J.D. / Deußer, S. / Guth, M.M.

In dem vorliegenden Beitrag werden die theoretischen Grundlagen und die geplanten Versuche zum Einsatz von textiler Bewehrung zur Erhöhung der Gebrauchstauglichkeit bei Stahlbetonplatten beschrieben. Nachdem in dem DFG-Forschungsvorhaben 'Rißbreitenbeschränkung durch oberflächennahe, nicht korrosive Bewehrung' die grundsätzliche Eignung von oberflächennaher Bewehrung zur Beschränkung der Rißbreite gezeigt worden ist, soll nun der Einsatz der flächenartigen textilen Bewehrung in Stahlbeton erforscht werden. Durch eine geringere Rißbreite wird ein besserer Korrosionsschutz der Stahlbewehrung erreicht und damit kann eine geringere Betondeckung den ausreichenden Korrosionsschutz gewährleisten. Die Stahlbewehrung kann durch den vergrößerten inneren Hebelarm besser ausgenutzt werden und eine Abminderung der Bemessungsspannung zur Beschränkung der Rißbreite kann entfallen. Es werden geringere Durchbiegungen auftreten und die Gebrauchstauglichkeit von Stahlbetonplatten wird erhöht. Die Berechnungsvorschriften für die Rißbreite wird abgeleitet. Die Differenz der mittleren Dehnung des jeweiligen Bewehrungselementes und des Betons wird durch eine Abminderung der Spannung des Bewehrungselementes ermittelt. Bei der Berechnung der Rißbreite muß der Dehnungsunterschied zwischen den Bewehrungselementen und dem Beton beachtet werden. Die grundsätzlichen Anforderungen an die Textilverstärkung wie Elastizitätsmodul größer als 50000 N/qmm, Zugfestigkeit 500 N/qmm und Bruchdehnung kleiner 5 % werden diskutiert. Die Eigenschaften der verschiedenen Faserwerkstoffe werden tabellarisch aufgelistet. Der Verbund zwischen Beton und Faser beeinflußt maßgeblich die Eignung von Textilien als rißmindernde Bewehrung.