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Stand und neuere Entwicklungen bei der zentralen chemischen Enthärtung von Trinkwasser, Teil 2
(Fortsetzung aus Heft 3, Seite 33) Neuere Verfahren der chemischen Wasserenthärtung sind das CAPS-Verfahren und das TEIVAC-Verfahren. Bei dem in Israel entwickelten CAPS-Verfahren werden Rohwasser und Kalkmilch in ein Kreislaufsystem eingespeist. Das gefällte Calcit wird in Querstromfiltermodulen aus dem Wasser entfernt. Ab einem bestimmten Feststoffgehalt schaltet die Anlage automatisch auf Spülbetrieb um. Der Austrag der Feststoffe erfolgt dann über einen Hydrozyklon, in dem nur Kristalle über einem festlegbaren Durchmesser abgeschieden werden. Vorläufig ist das Verfahren jedoch nur für kleinere Wassermengen, beispielsweise bei Dampfkesselbetreibern oder Brauereien, wirtschaftlich einsetzbar. Beim TEIVAC-Verfahren erfolgt die Teilenthärtung von calciumcarbonathaltigem Wasser auf physikalischer Basis im Vakuum. Durch Anlegen eines Unterdruckes wird dem Wasser Kohlendioxid entzogen, das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht wird gestört und Calciumcarbonat fällt aus. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen in der chemikalienlosen Betriebsweise, in der Verringerung des Reststoffanfalls und in der integrierbaren Filterstufe. Nachteilig sind Einsatz dickwandiger Vakuumbehälter sowie ein hoher Energiebedarf zur Vakuumerzeugung. Bei der Enthärtung eines harten Wassers mit Kalkmilch oder Natronlauge fallen zwischen 300 g/m3 und 500 g/m3 an. Bei 5 Mio m3/a Trinkwasser für eine 100000-Einwohner-Stadt sind das etwa 2000 t fester Rückstand im Jahr. Die Rückstände sind in der Zementindustrie oder in der Landwirtschaft verwertbar, werden gegenwärtig aber noch deponiert. Ausführlich vorgestellt werden Verfahrenskonzeptionen und bisherige Erfahrungen mit der zentralen Enthärtung und Entkarbonisierung in Wasserwerken am Niederrhein (Wasserwerk Meerbusch, Wasserwerk Kempen, Wasserwerk Büttgen-Driesch, Wasserwerk Wittenhorst und Wasserwerk Kevelaer).
Stand und neuere Entwicklungen bei der zentralen chemischen Enthärtung von Trinkwasser, Teil 2
(Fortsetzung aus Heft 3, Seite 33) Neuere Verfahren der chemischen Wasserenthärtung sind das CAPS-Verfahren und das TEIVAC-Verfahren. Bei dem in Israel entwickelten CAPS-Verfahren werden Rohwasser und Kalkmilch in ein Kreislaufsystem eingespeist. Das gefällte Calcit wird in Querstromfiltermodulen aus dem Wasser entfernt. Ab einem bestimmten Feststoffgehalt schaltet die Anlage automatisch auf Spülbetrieb um. Der Austrag der Feststoffe erfolgt dann über einen Hydrozyklon, in dem nur Kristalle über einem festlegbaren Durchmesser abgeschieden werden. Vorläufig ist das Verfahren jedoch nur für kleinere Wassermengen, beispielsweise bei Dampfkesselbetreibern oder Brauereien, wirtschaftlich einsetzbar. Beim TEIVAC-Verfahren erfolgt die Teilenthärtung von calciumcarbonathaltigem Wasser auf physikalischer Basis im Vakuum. Durch Anlegen eines Unterdruckes wird dem Wasser Kohlendioxid entzogen, das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht wird gestört und Calciumcarbonat fällt aus. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen in der chemikalienlosen Betriebsweise, in der Verringerung des Reststoffanfalls und in der integrierbaren Filterstufe. Nachteilig sind Einsatz dickwandiger Vakuumbehälter sowie ein hoher Energiebedarf zur Vakuumerzeugung. Bei der Enthärtung eines harten Wassers mit Kalkmilch oder Natronlauge fallen zwischen 300 g/m3 und 500 g/m3 an. Bei 5 Mio m3/a Trinkwasser für eine 100000-Einwohner-Stadt sind das etwa 2000 t fester Rückstand im Jahr. Die Rückstände sind in der Zementindustrie oder in der Landwirtschaft verwertbar, werden gegenwärtig aber noch deponiert. Ausführlich vorgestellt werden Verfahrenskonzeptionen und bisherige Erfahrungen mit der zentralen Enthärtung und Entkarbonisierung in Wasserwerken am Niederrhein (Wasserwerk Meerbusch, Wasserwerk Kempen, Wasserwerk Büttgen-Driesch, Wasserwerk Wittenhorst und Wasserwerk Kevelaer).
Stand und neuere Entwicklungen bei der zentralen chemischen Enthärtung von Trinkwasser, Teil 2
Stetter, D. (author) / Overath, H. (author)
bbr, Wasser und Rohrbau ; 47 ; 34-40
1996
6 Seiten, 6 Bilder, 5 Tabellen, 19 Quellen
Article (Journal)
German
Ökologische und ökonomische Aspekte einer zentralen Enthärtung von Trinkwasser
Tema Archive | 2004
|Zentrale chemische Enthärtung von Trinkwasser, Teil I
Online Contents | 1996
|Praxis Zentrale Enthärtung von Trinkwasser
Online Contents | 2010