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Bei Lehmputzen und Lehmmauerwerk traten verstärkt Mängel auf, die zu gerichtlichen Auseinandersetzungen führen. Bei Lehmsteinmauerwerk werden vor allem Setzrisse und Absanden des Lehmmörtels, bei Lehmputzen Rissbildung, Schimmelpilzbildung und Absanden beanstandet. Ein Teil der Mängel ist auf Ausführungsfehler zurückzuführen, ein anderer auf nicht ausreichende Qualität der Lehmprodukte. Für den Verarbeiter können die Zusammensetzungen und die nicht deklarierten Stoff-Kennwerte der Lehmbaustoffe zum Verhängnis werden. Aus der Analyse mehrerer Schadensfälle und Gerichtsverfahren können folgende Forderungen formuliert werden: 1. Die Inhaltsstoffe sollen vollständig in Gewichtsprozenten bezogen auf das Gesamtgewicht des Produktes angegeben werden, werden neben Ton weitere organische oder mineralische Bindemittel zugefügt, muss dies deutlich werden. 2. Das Trockenschwindmaß ist eines der wichtigsten Kriterien zur Beurteilung von Lehmmauermörtel und -oberputzen, da ein hohes Trockenschwindmaß eine starke Rissbildung erzeugt. Ein Wert von 2 % gemessen bei einem Ausbreitmaß von 140 mm, entsprechend DIN 1060 Teil 3 sollte bei Lehmmörteln nicht überschritten werden. 3. Die Abriebfestigkeit ist ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Qualität von Oberflächen von Lehmsteinen, Lehmplatten, Lehmputzen und Stampflehm. An der Universität Kassel wurde ein Gerät entwickelt, mit dem die Abriebfestigkeit von Lehmoberflächen bestimmt werden kann. Bei einer Abriebmenge von mehr als 1 g sollte der Hersteller empfehlen, dass die trockene Lehmoberfläche mit einer weichen Bürste abgebürstet und anschließend durch einen Anstrich mit einem organischen oder mineralischen Bindemittel verfestigt wird. 4. Die Bindekraft ist nach DIN 18592 definiert. Der dort beschriebene Test ist jedoch für Lehmmörtel nicht anwendbar. Bei Lehmputzmörtel wird die Druckfestigkeit an den 16 cm x 4 cm x 4 cm großen Prüfkörpern gemessen, wie sie für den Biegezugfestigkeitstest hergestellt werden. Die Druckfestigkeit wird laut DIN 18953 ermittelt. 5. Die Biegezugfestigkeit von trockenem Lehm ist für Baulehme von geringer Bedeutung. 6. Die Sorptionsfähigkeit ist bei ungebrannten Lehmsteinen höher als bei gebrannten Ziegeln. Die getesteten Lehmmörtel erreichen nur 19 % bis 68 % der Werte eines Lehmsteins.
Bei Lehmputzen und Lehmmauerwerk traten verstärkt Mängel auf, die zu gerichtlichen Auseinandersetzungen führen. Bei Lehmsteinmauerwerk werden vor allem Setzrisse und Absanden des Lehmmörtels, bei Lehmputzen Rissbildung, Schimmelpilzbildung und Absanden beanstandet. Ein Teil der Mängel ist auf Ausführungsfehler zurückzuführen, ein anderer auf nicht ausreichende Qualität der Lehmprodukte. Für den Verarbeiter können die Zusammensetzungen und die nicht deklarierten Stoff-Kennwerte der Lehmbaustoffe zum Verhängnis werden. Aus der Analyse mehrerer Schadensfälle und Gerichtsverfahren können folgende Forderungen formuliert werden: 1. Die Inhaltsstoffe sollen vollständig in Gewichtsprozenten bezogen auf das Gesamtgewicht des Produktes angegeben werden, werden neben Ton weitere organische oder mineralische Bindemittel zugefügt, muss dies deutlich werden. 2. Das Trockenschwindmaß ist eines der wichtigsten Kriterien zur Beurteilung von Lehmmauermörtel und -oberputzen, da ein hohes Trockenschwindmaß eine starke Rissbildung erzeugt. Ein Wert von 2 % gemessen bei einem Ausbreitmaß von 140 mm, entsprechend DIN 1060 Teil 3 sollte bei Lehmmörteln nicht überschritten werden. 3. Die Abriebfestigkeit ist ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Qualität von Oberflächen von Lehmsteinen, Lehmplatten, Lehmputzen und Stampflehm. An der Universität Kassel wurde ein Gerät entwickelt, mit dem die Abriebfestigkeit von Lehmoberflächen bestimmt werden kann. Bei einer Abriebmenge von mehr als 1 g sollte der Hersteller empfehlen, dass die trockene Lehmoberfläche mit einer weichen Bürste abgebürstet und anschließend durch einen Anstrich mit einem organischen oder mineralischen Bindemittel verfestigt wird. 4. Die Bindekraft ist nach DIN 18592 definiert. Der dort beschriebene Test ist jedoch für Lehmmörtel nicht anwendbar. Bei Lehmputzmörtel wird die Druckfestigkeit an den 16 cm x 4 cm x 4 cm großen Prüfkörpern gemessen, wie sie für den Biegezugfestigkeitstest hergestellt werden. Die Druckfestigkeit wird laut DIN 18953 ermittelt. 5. Die Biegezugfestigkeit von trockenem Lehm ist für Baulehme von geringer Bedeutung. 6. Die Sorptionsfähigkeit ist bei ungebrannten Lehmsteinen höher als bei gebrannten Ziegeln. Die getesteten Lehmmörtel erreichen nur 19 % bis 68 % der Werte eines Lehmsteins.
Stoffkennwerte von Lehmmörteln - neue Testergebnisse
Characteristic values of clay mortar - newest test results
Minke, G. (Autor:in)
Wohnung + Gesundheit ; 25 ; 14-16
2003
3 Seiten, 6 Bilder, 1 Quelle
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Abrieb , Betriebsverhalten , Biegsamkeit , Druckfestigkeit , Gebrauchseigenschaft , Kohäsionskraft , Materialbeanspruchung , Materialeigenschaft , Mauerwerk , Mörtel , physikalisch-chemische Eigenschaft , physikalische Eigenschaft , produktbezogene Eigenschaft , Sorptionsvermögen , technologische Materialeigenschaft , Ton (Lehm) , Trockenschwindung , Zugfestigkeit
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