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Wirkung von Lärm unterschiedlicher Tonhaltigkeit nach DIN 45681 (E) in Kombination mit Schwingungen. Teil II: Physiologische Reaktionen
(Fortsetzung aus Heft 45 (98) 4, Seite 150 - 156). Im Rahmen eines Laborexperiments (Teil I) wurden zusammen mit der subjektiven Beurteilung der Expositionsbedingungen in Erdbaumaschinen auch die physiologischen Reaktionen der Probanden registriert (Fingerpulsamplitude FPA, Hautleitfähigkeitsreaktion HLR, Herzschlagfrequenz HF, Blutdruck BD). Folgende Reaktionen konnten bei isolierter Lärmeinwirkung nachgewiesen werden: (1) mit Erhöhung des Schalldruckpegels eine Verminderung der FPA, eine Erhöhung der phasischen HLR und eine Abnahme der Häufigkeit der biphasischen HF-Reaktion und (2) mit steigender Tonhaltigkeit des Geräuschs eine Verlängerung der Erholungszeit für die FPA-Reaktion, eine Erhöhung der phasischen HLR und eine Verstärkung der HF-Dezeleration bei der biphasischen HF-Reaktion. Folgende Reaktionen wurden bei kombinierter Exposition mit Lärm und Schwingungen nachgewiesen: (1) mit Erhöhung des Schalldruckpegels, der Tonhaltigkeit und der Schwingungsintensität eine Verminderung der FPA und eine Erhöhung der phasischen HLR und (2) mit steigendem Schalldruckpegel eine Erhöhung des systolischen Blutdrucks. Bei gleichzeitiger Einwirkung von nicht oder nur geringgradig tonhaltigen Geräuschen hatten Änderungen der Schwingungsintensität größere Effekte als Änderungen des Schalldruckpegels. Bei gleichzeitiger Einwirkung von stark tonhaltigen Geräuschen kehrte sich dieses Verhältnis um. Wegen der Verstärkung akuter physiologischer Reaktionen und damit eventuell verbundener Begünstigungen der Ausbildung von Erkrankungen sollte ein Tonzuschlag zum A-bewerteten Schalldruckpegel in Fahrerkabinen von Erdbaumaschinen vergeben werden, wenn Geräusche mit tonhaltigen Komponenten vorherrschen. Allerdings wird die Differenz des Tonpegels zum Pegel der Tonhaltigkeitsschwelle (delta L in Tabelle 1 DIN 45681 (E)) der Stärke der vegetativen Reaktionen besser gerecht als die in der Norm angegebene Tranformation zum Tonzuschlag.
Wirkung von Lärm unterschiedlicher Tonhaltigkeit nach DIN 45681 (E) in Kombination mit Schwingungen. Teil II: Physiologische Reaktionen
(Fortsetzung aus Heft 45 (98) 4, Seite 150 - 156). Im Rahmen eines Laborexperiments (Teil I) wurden zusammen mit der subjektiven Beurteilung der Expositionsbedingungen in Erdbaumaschinen auch die physiologischen Reaktionen der Probanden registriert (Fingerpulsamplitude FPA, Hautleitfähigkeitsreaktion HLR, Herzschlagfrequenz HF, Blutdruck BD). Folgende Reaktionen konnten bei isolierter Lärmeinwirkung nachgewiesen werden: (1) mit Erhöhung des Schalldruckpegels eine Verminderung der FPA, eine Erhöhung der phasischen HLR und eine Abnahme der Häufigkeit der biphasischen HF-Reaktion und (2) mit steigender Tonhaltigkeit des Geräuschs eine Verlängerung der Erholungszeit für die FPA-Reaktion, eine Erhöhung der phasischen HLR und eine Verstärkung der HF-Dezeleration bei der biphasischen HF-Reaktion. Folgende Reaktionen wurden bei kombinierter Exposition mit Lärm und Schwingungen nachgewiesen: (1) mit Erhöhung des Schalldruckpegels, der Tonhaltigkeit und der Schwingungsintensität eine Verminderung der FPA und eine Erhöhung der phasischen HLR und (2) mit steigendem Schalldruckpegel eine Erhöhung des systolischen Blutdrucks. Bei gleichzeitiger Einwirkung von nicht oder nur geringgradig tonhaltigen Geräuschen hatten Änderungen der Schwingungsintensität größere Effekte als Änderungen des Schalldruckpegels. Bei gleichzeitiger Einwirkung von stark tonhaltigen Geräuschen kehrte sich dieses Verhältnis um. Wegen der Verstärkung akuter physiologischer Reaktionen und damit eventuell verbundener Begünstigungen der Ausbildung von Erkrankungen sollte ein Tonzuschlag zum A-bewerteten Schalldruckpegel in Fahrerkabinen von Erdbaumaschinen vergeben werden, wenn Geräusche mit tonhaltigen Komponenten vorherrschen. Allerdings wird die Differenz des Tonpegels zum Pegel der Tonhaltigkeitsschwelle (delta L in Tabelle 1 DIN 45681 (E)) der Stärke der vegetativen Reaktionen besser gerecht als die in der Norm angegebene Tranformation zum Tonzuschlag.
Wirkung von Lärm unterschiedlicher Tonhaltigkeit nach DIN 45681 (E) in Kombination mit Schwingungen. Teil II: Physiologische Reaktionen
Effects of noise with different tonality according to DIN 45681 (E) combined with vibration - Part II: Physiological reactions
Schust, M. (Autor:in) / Seidel, H. (Autor:in) / Blüthner, R. (Autor:in)
Zeitschrift für Lärmbekämpfung ; 45 ; 185-192
1998
8 Seiten, 11 Bilder, 29 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Tonhaltigkeit - Erlauterungen zum Weissdruck der DIN 45681
British Library Conference Proceedings | 2005
|ISOLATIONSSYSTEM GEGEN LÄRM UND SCHWINGUNGEN FÜR EIN ARBEITSFAHRZEUG
Europäisches Patentamt | 2020
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