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Handlungsempfehlungen zur Umsetzung des Paragraphen 5 (4) der Trinkwasserverordnung 2001 - Das neue DVGW-Arbeitsblatt W 290

Wricke, B. / Schoenen, D. / Ließfeld, R.

Abstract

In der neuen Trinkwasserverordnung sind erstmals auch Anforderungen an die Aufbereitung mikrobiell belasteter Wässer formuliert. Basierend auf dem als Entwurf vorliegenden DVGW-Arbeitsblatt W 290 'Trinkwasserdesinfektion - Einsatz- und Anforderungskriterien' werden die Voraussetzungen für eine sichere Desinfektion erläutert und darauf aufbauend folgende Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der in der TrinkwV formulierten Anforderungen an die Aufbereitung gegeben: (1) Während bei der Aufbereitung von Oberflächenwässern ohne Untergrundpassage immer eine Trübstoff- und Partikeleliminierung vor der Desinfektion erforderlich ist, sollte bei der Nutzung von Quell- und Grundwässern als Grundlage für die Entscheidung eine Bewertung der mikrobiologischen, chemischen und physikalischen Befunde sowie der Gesamtsituation im Einzugsgebiet vorgenommen werden. (2) Als Grundlage für die Bewertung sollten neben einer hydrogeologischen Beurteilung des Einzugsgebietes unter Erfassung möglicher Eintragspfade mikrobiologische Untersuchungsergebnisse herangezogen werden. (3) Bezüglich der Forderung nach Vorhaltung einer hinreichenden Desinfektionskapazität durch freies Chlor oder Chlordioxid in Verteilungsnetzen oder Teilen davon ist festzustellen, dass diese weder die ggf. erforderliche Aufbereitung des Wassers ersetzen kann, noch bei Kontaminationen von außen eine ausreichende Sicherheit darstellt. Für den Fall, dass trotz aller Maßnahmen eine Desinfektion im Verteilungsnetz erforderlich wird, müssen Dosieranlagen mit ausreichender Kapazität verfügbar sein.