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Lainzer Tunnel Baulos Bierhäuselberg - Eine technische und organisatorische Herausforderung am Rand der Großstadt

Haberland, C.

Der Lainzer Tunnel am Westrand des Wiener Stadtgebiets ist derzeit eines der größten in Bau befindlichen Infrastrukturprojekte Europas. Das Schlüsselbaulos des Westteils des Lainzer Tunnels ist das Baulos LT 22 - Bierhäuselberg. Die Bauloslänge beträgt 1 km und ist in Abschnitte offener und geschlossener Bauweise gegliedert. Die Rampenbauwerke der offenen Bauweise wurden nach dem Deckelbauverfahren mit Großbohrpfählen errichtet. Da die Baustelle sich zu einem Großteil auf dem Bahngelände der Westbahn befindet, sind zur Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs mehrere Bauphasen mit Gleisumlegungen vorgesehen. Durch die halbseitige Herstellung der Deckel ist während der ersten Bauphasen, in denen auch der Vortrieb aufgefahren wird, der viergleisige Betrieb der Westbahn auf zwei Betriebsgleise eingeschränkt. Die beiden eingleisigen Streckenröhren der geschlossenen Bauweise mit einer Ausbruchfläche von 77 m² haben eine Gesamtlänge von 1700 m. Der konventionelle Baggervortrieb erfolgte nach den Prinzipien der Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode (NÖT) im Kalottenvortrieb mit anschließendem, aus Platzgründen erforderlich gewordenem, rückschreitendem Strossen- und Sohlenvortrieb. Die Trassierung der Streckentunnel verläuft in großen Teilen in Längsrichtung unter den in Betrieb befindlichen Westbahngleisen mit einer minimalen Überdeckung von 8 m. Um die Sicherheit des Bahnbetriebs gewährleisten zu können, erfolgte die Sicherung der Kalotte im Gleisbereich mit Rohrschirmen. Aufgrund der Lage des Lainzer Tunnels im Wiener Stadtgebiet liegt dem Bauauftrag ein verbindliches Logistikkonzept zu Grunde. Die Hauptmasse des Ausbruchmaterials wird per Bahn zur Deponie transportiert.