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Titanic und der Eisberg. Europas Energieversorgung wird anfälliger für Krisen
Europas Gasverbrauch wird bis 2030 erheblich ansteigen und damit seine Versorgungsabhängigkeit von politisch instabilen Regionen. Derzeit deckt Europa 25 % seines Verbrauchs an Primärenergie mit Gas ab, 40 % mit Öl, 18 % mit Kohle, 13 % mit Kernenergie und 4 % aus Wasserkraft. Das europäische Gas wird nur zur Hälfte selbst gefördert, der Rest wird über Pipelines oder als LNG (Liquified Natural Gas) importiert. Mehr als 25 % der weltweiten Gasreserven liegen in Russland und knapp 41 % im Mittleren Osten. Getrieben vom Ausbau der Stromerzeugung in Gaskraftwerken dürften im Jahr 2030 europaweit jährlich rund 2100 TWh Strom aus Gas erzeugt werden, knapp das Vierfache der heutigen Menge und zwei Drittel der gesamten aktuellen Stromproduktion. Neben der beschleunigten Diversifizierung der Primärenergiequellen werden alternative Transportwege zum Ausgleich fehlender Pipeline-Kapazitäten diskutiert, beispielsweise durch den Transport von LNG oder die Schaffung zusätzlicher Speicherkapazitäten. Aus der Sicht Österreichs hat sich die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis (Ölpreisbindung) bewährt. Für die kommenden Jahre wird keine Änderung des bisherigen Systems der Gaspreisfindung erwartet, weil es weltweit keinen Markt für Gas mit allen Instrumenten gibt, wie dies bei Öl der Fall ist. In Österreich ist der Gasverbrauch in den letzten drei Jahrzehnten von 2609 Mio. m3auf 8084 Mio. m3 angestiegen. Zu den drei größten Verbrauchergruppen in Österreich gehören: (1) Die Industrie mit 37,5 %, (2) die Privathaushalte mit 32,8 % und (3) die Kraftwerke mit 22,5 %. Bis zum Jahr 2010 wird für Österreich mit einem Anstieg des Gas-Energiepreises (ohne Netzanteil und Steuer) um 50 % gerechnet. Die russische Gasprom will sich zunehmend in Richtung Gas-Endkunden orientieren, beispielsweise in Deutschland durch die Eröffnung von Erdgas-Tankstellen oder das Interesse an einem Einstieg bei deutschen Stadtwerken. Große wirtschaftliche Chancen für Österreich werden durch das Wachstum im Bereich der additiven erneuerbaren Energien erwartet. Da der Ersatz fossiler durch erneuerbare Energiequellen nicht nahtlos erfolgen kann, wird die friedliche Nutzung der Kernenergie so lange notwendig sein, bis ihre Leistung durch erneuerbare Energien ersetzt werden kann.
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Europas Gasverbrauch wird bis 2030 erheblich ansteigen und damit seine Versorgungsabhängigkeit von politisch instabilen Regionen. Derzeit deckt Europa 25 % seines Verbrauchs an Primärenergie mit Gas ab, 40 % mit Öl, 18 % mit Kohle, 13 % mit Kernenergie und 4 % aus Wasserkraft. Das europäische Gas wird nur zur Hälfte selbst gefördert, der Rest wird über Pipelines oder als LNG (Liquified Natural Gas) importiert. Mehr als 25 % der weltweiten Gasreserven liegen in Russland und knapp 41 % im Mittleren Osten. Getrieben vom Ausbau der Stromerzeugung in Gaskraftwerken dürften im Jahr 2030 europaweit jährlich rund 2100 TWh Strom aus Gas erzeugt werden, knapp das Vierfache der heutigen Menge und zwei Drittel der gesamten aktuellen Stromproduktion. Neben der beschleunigten Diversifizierung der Primärenergiequellen werden alternative Transportwege zum Ausgleich fehlender Pipeline-Kapazitäten diskutiert, beispielsweise durch den Transport von LNG oder die Schaffung zusätzlicher Speicherkapazitäten. Aus der Sicht Österreichs hat sich die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis (Ölpreisbindung) bewährt. Für die kommenden Jahre wird keine Änderung des bisherigen Systems der Gaspreisfindung erwartet, weil es weltweit keinen Markt für Gas mit allen Instrumenten gibt, wie dies bei Öl der Fall ist. In Österreich ist der Gasverbrauch in den letzten drei Jahrzehnten von 2609 Mio. m3auf 8084 Mio. m3 angestiegen. Zu den drei größten Verbrauchergruppen in Österreich gehören: (1) Die Industrie mit 37,5 %, (2) die Privathaushalte mit 32,8 % und (3) die Kraftwerke mit 22,5 %. Bis zum Jahr 2010 wird für Österreich mit einem Anstieg des Gas-Energiepreises (ohne Netzanteil und Steuer) um 50 % gerechnet. Die russische Gasprom will sich zunehmend in Richtung Gas-Endkunden orientieren, beispielsweise in Deutschland durch die Eröffnung von Erdgas-Tankstellen oder das Interesse an einem Einstieg bei deutschen Stadtwerken. Große wirtschaftliche Chancen für Österreich werden durch das Wachstum im Bereich der additiven erneuerbaren Energien erwartet. Da der Ersatz fossiler durch erneuerbare Energiequellen nicht nahtlos erfolgen kann, wird die friedliche Nutzung der Kernenergie so lange notwendig sein, bis ihre Leistung durch erneuerbare Energien ersetzt werden kann.
Titanic und der Eisberg. Europas Energieversorgung wird anfälliger für Krisen
VEÖ Journal ; 24-25
2006
2 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
Energieverbrauch , Energieversorgung , Energiewirtschaft (Industrie) , Erdgasfernleitung , erneuerbare Energie , Europa , EVU (Versorgungsunternehmen) , Flüssigerdgas , Flüssiggastanker , Förderung (Subvention) , Gasindustrie , Gaskraftwerk , Gasverbrauch , Gasversorgung , Kernenergie , Österreich , Preis (Handelswert) , Primärenergie , Rohstoffverknappung , Russland , statistische Daten , Stromerzeugung , Tankstelle , Ukraine , Wirtschaftswachstum , Gasproduktion
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