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Stuttgart 21 - Großprojekt europäischer Dimension

Martin, Ullrich

Kopfbahnhöfe sind Relikte, die nicht mehr in das Zeitalter von TGV und ICE passen. Zumal dann, wenn sie an Strecken des Transeuropäischen Netzes liegen, wie etwa Stuttgart. Ihre Einfahrtgeschwindigkeiten liegen bei 30 - 40 km/h, und das manchmal über durchaus mehrere Kilometer. Dazu kommen Fahrstraßenausschlüsse mit ihren signifikanten Behinderungen. Stuttgart 21 heißt deshalb ein Projekt, mit dem die Eisenbahninfrastruktur des Großraumes Stuttgart den neuen Erfordernissen angepasst werden soll. Nach vielen Vorschlägen und durchaus kontroversen Diskussionen wird nach einer Machbarkeitsstudie und einem Vorprojekt eine Variante mit folgenden Charakteristika favorisiert: Es wird ein Durchgangsbahnhof in Tieflage erstellt, gedreht um 90 Grad gegenüber dem bisherigen Gleisvorfeld unter weitgehender Beibehaltung des bisherigen Empfangsgebäudes, und mit ringförmiger Anbindung an die bestehende Infrastruktur und die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm. Dazu kommt direkter Fern- und Regionalverkehrszugang sowohl am Landesflughafen als auch an der neuen Landesmesse sowie Verlegung des derzeit unmittelbar nördlich an das bestehende Gleisvorfeld angeschlossenen Wartungsbahnhofs nach Untertürkheim. Bei Realisierung werden 100 ha Bahnfläche im Innenstadtbereich für die Stadtentwicklung verfügbar.