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Zum Einfluß extrazellulärer polymerer Substanzen bei der mikrobiologisch beeinflußten Korrosion
In der Mitte der achtziger Jahre traten in einigen Ländern (Deutschland, Schweden, Schottland, Süd-West England, Saudi-Arabien) unerwartete Lochfraßschäden an Trinkwasser-Installationen aus Kupfer auf. Die Zusammensetzung der Trinkwässer ließ in keinem Fall solche Schäden erwarten. Als typische Merkmale einer mikrobiologisch beeinflußten Korrosion war neben den Perforationen der Rohre sporadisch eine hohe Konzentration von Kupferkorrosionsprodukten in gelöster und ungelöster Form im Trinkwasser zu finden, außerdem schwarze Schichten aus Kupfer(II)-oxid auf der Rohrinnenoberfläche mit Pusteln und Posnjakit oder Malachit im Lochfraßbereich sowie das Auftreten etrazellulärer polymerer Substanzen (EPS). Die EPS, die zu einem wesentlichen Teil aus Polysacchariden bestehen, müssen nicht notwendigerweise innerhalb der Installation durch Mikroorganismen produziert, sondern können auch in gelöster oder ungelöster Form mit dem Trinkwasser in die Installation transportiert werden, wo sie sich während der Stagnationsphasen auf den Rohrinnenoberflächen absetzen. Den physikochemischen Eigenschaften einiger Arten der EPS, insbesondere den Membraneigenschaften und der Kationenselektivität kommt in diesem Korrosionsprozeß eine Schlüsselrolle zu. Das wird exemplarisch anhand von Diffusionspotentialmessungen und Kontaktelementmessungen belegt. Die Resultate erlauben folgende Schlußfolgerungen: Dort, wo ein kationenselektiver Film aus extrazellulären polymeren Substanzen die Kupferoberfläche homogen bedeckt, ist kein Lochfraß zu erwarten. Lochangriffe, die zur Perforation führen können, treten an den Stellen auf, an denen der EPS-Film partiell zerstört oder nicht vorhanden ist. In diesen Bereichen dominieren dann die Anionen und der pH-Wert das Korrosionsverhalten des Werkstoffs Kupfer.
Zum Einfluß extrazellulärer polymerer Substanzen bei der mikrobiologisch beeinflußten Korrosion
In der Mitte der achtziger Jahre traten in einigen Ländern (Deutschland, Schweden, Schottland, Süd-West England, Saudi-Arabien) unerwartete Lochfraßschäden an Trinkwasser-Installationen aus Kupfer auf. Die Zusammensetzung der Trinkwässer ließ in keinem Fall solche Schäden erwarten. Als typische Merkmale einer mikrobiologisch beeinflußten Korrosion war neben den Perforationen der Rohre sporadisch eine hohe Konzentration von Kupferkorrosionsprodukten in gelöster und ungelöster Form im Trinkwasser zu finden, außerdem schwarze Schichten aus Kupfer(II)-oxid auf der Rohrinnenoberfläche mit Pusteln und Posnjakit oder Malachit im Lochfraßbereich sowie das Auftreten etrazellulärer polymerer Substanzen (EPS). Die EPS, die zu einem wesentlichen Teil aus Polysacchariden bestehen, müssen nicht notwendigerweise innerhalb der Installation durch Mikroorganismen produziert, sondern können auch in gelöster oder ungelöster Form mit dem Trinkwasser in die Installation transportiert werden, wo sie sich während der Stagnationsphasen auf den Rohrinnenoberflächen absetzen. Den physikochemischen Eigenschaften einiger Arten der EPS, insbesondere den Membraneigenschaften und der Kationenselektivität kommt in diesem Korrosionsprozeß eine Schlüsselrolle zu. Das wird exemplarisch anhand von Diffusionspotentialmessungen und Kontaktelementmessungen belegt. Die Resultate erlauben folgende Schlußfolgerungen: Dort, wo ein kationenselektiver Film aus extrazellulären polymeren Substanzen die Kupferoberfläche homogen bedeckt, ist kein Lochfraß zu erwarten. Lochangriffe, die zur Perforation führen können, treten an den Stellen auf, an denen der EPS-Film partiell zerstört oder nicht vorhanden ist. In diesen Bereichen dominieren dann die Anionen und der pH-Wert das Korrosionsverhalten des Werkstoffs Kupfer.
Zum Einfluß extrazellulärer polymerer Substanzen bei der mikrobiologisch beeinflußten Korrosion
The influence of extra-cellular polymeric substances in microbiologically influenced corrosion
Wagner, D. (author) / Fischer, W.R. (author) / Paradies, H.H. (author) / Chamberlain, A.H.L. (author)
Materials and Corrosion ; 47 ; 83-88
1996
6 Seiten, 7 Bilder, 2 Tabellen, 47 Quellen
Article (Journal)
German