A platform for research: civil engineering, architecture and urbanism
Gefahrstoffe nach Bränden - Sanierungsleitwerte
Verbrennungsprodukte und Pyrolyseprodukte bei Schadensbränden sind abhängig vom Brandgut und von der Verbrennungstemperatur. Neben Oxiden und Aliphaten entstehen insbesondere mono- und polycyclische Aromaten und deren Derivate sowie bei Chlorbeteiligung auch Dioxine. Die Produkte entstehen bei Temperaturen zwischen 250 Grad C und 450 Grad C, wie experimentell nachgewiesen wird. Je nach Stoffart gibt es unterschiedliche Dioxine und Furane. Der Vergleich erfolgt über die TE (Toxizitätsäquivalente). Das ist die Summe aller Dioxine und Furane, bezogen auf 2,3,7,8-TCDD (Tetrachlordibenzo-p-dioxin). Aus der Simulation mit Trichlorethylen, Perchlorethylen, Dichlormethan, Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (PS) und Polyethylen (PE), die mit Natriumchlorid und Kupferchlorit vermischt wurden, läßt sich ableiten, daß bei Verbrennungen Flächenbelastungen in Brandnähe bis zu 1000 ng TE/m(exp2) auftreten können. PCDD/F (Polychlordibenzidioxin/-furan) Auf die Verbrennung von PVC und chlorparaffinhaltigen Kunststoffen, PBDD/F (polybromierte Dibezodioxine /-furane) zurückzuführen. Diese Produkte werden stark im Ruß adsorbiert. Über die Luftbelastung liegen nur wenige Erkenntnisse vor. Die Werte liegen bei 120 m Entfernung um den Faktor 100 bis 1000, bei 1000 m Entfernung um 1000 bis 10000 niedriger als im Brandrauch. Bei Innenräumen gilt ein Raumluftgehalt von 5 pg TE/m(exp3) als Interventionswert. Das daraus resultierende promovierende Krebsrisiko wird vom LAI (Länderausschuß für Immissionsschutz) als tolerabel angesehen. Die Aufnahme durch Lebensmittel liegt um das 380fache, bei Rauchern um das 650fache höher. Rückstände von polycyclischen Aromaten haben ein wesentlich höheres Krebsrisiko. Maßnahmen zur Brandrückstandsentfernung werden im Bundesgesundheitsblatt 33 (1990) empfohlen. Durch die Empfehlung erübrigen sich in vielen Fällen Einzelanalysen. Bei Industrieanlagen sind Einzelanalysen allerdings angezeigt. Mit dem Ersatz von PVC-Kabelummantelungen durch Polyethylen oder Polypropylen konnte des Chlorwasserstoffrisiko und die Dioxinbildung reduziert werden. Die höheren Herstellungskosten werden durch die reduzuierte Schadstoffbildung ausgeglichen.
Gefahrstoffe nach Bränden - Sanierungsleitwerte
Verbrennungsprodukte und Pyrolyseprodukte bei Schadensbränden sind abhängig vom Brandgut und von der Verbrennungstemperatur. Neben Oxiden und Aliphaten entstehen insbesondere mono- und polycyclische Aromaten und deren Derivate sowie bei Chlorbeteiligung auch Dioxine. Die Produkte entstehen bei Temperaturen zwischen 250 Grad C und 450 Grad C, wie experimentell nachgewiesen wird. Je nach Stoffart gibt es unterschiedliche Dioxine und Furane. Der Vergleich erfolgt über die TE (Toxizitätsäquivalente). Das ist die Summe aller Dioxine und Furane, bezogen auf 2,3,7,8-TCDD (Tetrachlordibenzo-p-dioxin). Aus der Simulation mit Trichlorethylen, Perchlorethylen, Dichlormethan, Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (PS) und Polyethylen (PE), die mit Natriumchlorid und Kupferchlorit vermischt wurden, läßt sich ableiten, daß bei Verbrennungen Flächenbelastungen in Brandnähe bis zu 1000 ng TE/m(exp2) auftreten können. PCDD/F (Polychlordibenzidioxin/-furan) Auf die Verbrennung von PVC und chlorparaffinhaltigen Kunststoffen, PBDD/F (polybromierte Dibezodioxine /-furane) zurückzuführen. Diese Produkte werden stark im Ruß adsorbiert. Über die Luftbelastung liegen nur wenige Erkenntnisse vor. Die Werte liegen bei 120 m Entfernung um den Faktor 100 bis 1000, bei 1000 m Entfernung um 1000 bis 10000 niedriger als im Brandrauch. Bei Innenräumen gilt ein Raumluftgehalt von 5 pg TE/m(exp3) als Interventionswert. Das daraus resultierende promovierende Krebsrisiko wird vom LAI (Länderausschuß für Immissionsschutz) als tolerabel angesehen. Die Aufnahme durch Lebensmittel liegt um das 380fache, bei Rauchern um das 650fache höher. Rückstände von polycyclischen Aromaten haben ein wesentlich höheres Krebsrisiko. Maßnahmen zur Brandrückstandsentfernung werden im Bundesgesundheitsblatt 33 (1990) empfohlen. Durch die Empfehlung erübrigen sich in vielen Fällen Einzelanalysen. Bei Industrieanlagen sind Einzelanalysen allerdings angezeigt. Mit dem Ersatz von PVC-Kabelummantelungen durch Polyethylen oder Polypropylen konnte des Chlorwasserstoffrisiko und die Dioxinbildung reduziert werden. Die höheren Herstellungskosten werden durch die reduzuierte Schadstoffbildung ausgeglichen.
Gefahrstoffe nach Bränden - Sanierungsleitwerte
Hazardous materials after fire - admittance of reconstruction
Rotard, W. (author)
VFDB Zeitschrift. Forschung und Technik im Brandschutz ; 45 ; 153-160
1996
8 Seiten, 9 Bilder, 4 Tabellen, 24 Quellen
Article (Journal)
German
Brandschaden , Gefahrstoff , Sanierung , Umweltschutz , Dekontamination , PVC (Polyvinylchlorid) , polychloriertes Biphenyl , Umweltverschmutzung , Feuerbekämpfung , Schadensfall , Schadenanalyse , Schadstoffemission , Schadstoff , Dioxin , Luftverschmutzung , Ruß , Rauch , Pyrolyse , Gesundheitsrisiko , Toxizität , Risiko , aromatische Verbindung , Chlorwasserstoff , Nahrungsmittel , krebserzeugender Stoff
Tema Archive | 1999
|Sanierung von Brandschäden. Teil I: Gefahrstoffe nach Bränden
Tema Archive | 1996
|Gefährdungsanalyse nach Bränden
Tema Archive | 1990
|Tema Archive | 1991
Korrosions- und Kontaminationsschäden nach Bränden
Tema Archive | 1999
|