Erfahrungen mit dem Schildvortrieb im Baulos 1 West-5 der U-Bahn München: Fid-Bau Portal

Erfahrungen mit dem Schildvortrieb im Baulos 1 West-5 der U-Bahn München

Schiele, W.

In München werden seit 1965 U-Bahnstrecken gebaut. In Betrieb befinden sich bis jetzt 77 km. Zur Zeit sind 15,7 km in Bau. Das 1422 m lange Baulos 1 West-5 umfaßt 3 Abschnitte: 2 eingleisige, 585 m lange Tunnel, einen 212 m langen Bahnhof und 2 eingleisige 590 m lange Tunnel. Die geologischen Verhältnisse sind sehr kompliziert. Unter den von 0,5 m bis 6 m mächtigen Auffüllungen sind grundwasserführende Schotter der eiszeitlichen Hoch- und Niedertrasse abgelagert. Darunter stehen jungtertiäre Sedimente aus Mergel und Feinsand, sowie eine 9 m bis 18 m mächtige, gespanntes Grundwasser führende Fein- bis Mittelsandschicht an. Aus wasserwirtschaftlichen Gründen waren Grundwasserabsenkungen im oberen Grundwasserstockwerk oder Injektionen nicht zulässig. Die Tunnel wurden deswegen in geschlossener Bauweise mit einem Mixschlid von 7,35 m Durchmesser und flüssigkeitsgestützter Ortsbrust aufgefahren. Der einschalige Tübbingausbau besteht aus 6-teiligen Tübbingringen von 1,5 m Breite und 7,2 m Außendurchmesser. Die Produktion von 9500 Stück Tübbings erfolgte im Fertigteilwerk von Hochtief in Königsbrunn. Zur Steuerung des Schildes diente das Vermessungssystem acs der TACS GmbH. Ein Laserstrahl fällt auf die mit CCD-Kameras ausgerüstete Zieltafeleinheit und überträgt das Kamerabild alle 10 s in den Vermessungsrechner im Schildsteuerstand. Dort wird das Bild elektronisch entzerrt und die Position der Laserpunkte auf den Zieltafeln mit hoher Genauigkeit eingemessen. Die Verrollung wird mit einem elektronischen Neigungsmesser ermittelt und ebenfalls an den Rechner übertragen. (Zweisprachiges Dokument: Deutsch/Englisch).