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Recycling und Entsorgung von Kunststoffen mit bromierten Flammschutzmitteln
Die mengenmäßig wichtigsten bromierten Flammschutzmittel sind Tetrabrombisphenol-A (TBBPA), Decabromdiphenylether (DecaBDE) und Hexabromcyclododecan (HBCD). DecaBDE wird überwiegend in HIPS (z.B. Gehäusen von Elektronikgeräten) eingesetzt. TBBPA findet seine Hauptanwendung als reaktives Flammschutzmittel (FSM) in Epoxidharzen, die vor allem in Leiterplatten eine wesentliche Bedeutung haben. Zum Teil findet aber auch ein additiver Einsatz in ABS-Gehäusen von Elektro-/Elektronikgeräten statt (z.B. Drucker, Faxgeräte). HBCD wird in flammgeschützten Styrolschäumen (EPS, XPS) im Bau- und Verpackungssektor eingesetzt. Auf diese Systeme von Kunststoffen/bromierten FSM wird vorrangig näher eingegangen. Problematisch ist bei der Entsorgung die Erfassung, Identifizierung und Sortierung. Die Arbeitsgemeinschaft CYCLE (Hersteller Hard-/Software von IT-Equipment) hat sich die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur geordneten Rücknahme und Verwertung von Altgeräten der Informationstechnik, Bürokommunikations-Systeme und anderer artverwandter Investitionsgüter zum Ziel gesetzt. Hierzu wird auch an einem Identifikations- und Sortierungskonzept gearbeitet. Untersuchungen im Rahmen des BAYFORREST Projektes haben festgestellt, dass mit DecaBDE flammgeschütztes HIPS, unter Berücksichtigung der strikten PBDD/F-Grenzwerte der ChemVerbots-VO von 5 ppb (als Summenwert), zur werkstofflichen Verwertung in Frage kommt. Proben von Kunststoffen aus alten Fernsehgeräten, die bereits vor dem Recyclingprozess in geringem Umfang die PBDD/F-Grenzwerte im Polymer überschritten, zeigten im Recyclat in etwa die gleichen PBDD/F-Konzentrationen wie in der Ausgangsprobe. Im Rahmen einer Machbarkeitstudie untersucht die Bromindustrie derzeit die Bromrückgewinnung aus Kunststoffen, die mit bromierten Flammschutzmitteln beaufschlagt sind. Durch den Einsatz von bromierten FSM im Elektronikbereich können demnach maximale Bromkonzentrationen von über 10 % auftreten, durchschnittlich sind ca. 2,5 % zu erreichen. Etwa 95% der jährlich im Elektro-/Elektronikbereich eingesetzten bromierten FSM würden in ca. 273000 Tonnen Kunststoffen erfasst.
Recycling und Entsorgung von Kunststoffen mit bromierten Flammschutzmitteln
Die mengenmäßig wichtigsten bromierten Flammschutzmittel sind Tetrabrombisphenol-A (TBBPA), Decabromdiphenylether (DecaBDE) und Hexabromcyclododecan (HBCD). DecaBDE wird überwiegend in HIPS (z.B. Gehäusen von Elektronikgeräten) eingesetzt. TBBPA findet seine Hauptanwendung als reaktives Flammschutzmittel (FSM) in Epoxidharzen, die vor allem in Leiterplatten eine wesentliche Bedeutung haben. Zum Teil findet aber auch ein additiver Einsatz in ABS-Gehäusen von Elektro-/Elektronikgeräten statt (z.B. Drucker, Faxgeräte). HBCD wird in flammgeschützten Styrolschäumen (EPS, XPS) im Bau- und Verpackungssektor eingesetzt. Auf diese Systeme von Kunststoffen/bromierten FSM wird vorrangig näher eingegangen. Problematisch ist bei der Entsorgung die Erfassung, Identifizierung und Sortierung. Die Arbeitsgemeinschaft CYCLE (Hersteller Hard-/Software von IT-Equipment) hat sich die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur geordneten Rücknahme und Verwertung von Altgeräten der Informationstechnik, Bürokommunikations-Systeme und anderer artverwandter Investitionsgüter zum Ziel gesetzt. Hierzu wird auch an einem Identifikations- und Sortierungskonzept gearbeitet. Untersuchungen im Rahmen des BAYFORREST Projektes haben festgestellt, dass mit DecaBDE flammgeschütztes HIPS, unter Berücksichtigung der strikten PBDD/F-Grenzwerte der ChemVerbots-VO von 5 ppb (als Summenwert), zur werkstofflichen Verwertung in Frage kommt. Proben von Kunststoffen aus alten Fernsehgeräten, die bereits vor dem Recyclingprozess in geringem Umfang die PBDD/F-Grenzwerte im Polymer überschritten, zeigten im Recyclat in etwa die gleichen PBDD/F-Konzentrationen wie in der Ausgangsprobe. Im Rahmen einer Machbarkeitstudie untersucht die Bromindustrie derzeit die Bromrückgewinnung aus Kunststoffen, die mit bromierten Flammschutzmitteln beaufschlagt sind. Durch den Einsatz von bromierten FSM im Elektronikbereich können demnach maximale Bromkonzentrationen von über 10 % auftreten, durchschnittlich sind ca. 2,5 % zu erreichen. Etwa 95% der jährlich im Elektro-/Elektronikbereich eingesetzten bromierten FSM würden in ca. 273000 Tonnen Kunststoffen erfasst.
Recycling und Entsorgung von Kunststoffen mit bromierten Flammschutzmitteln
Drohmann, D. (author)
2000
17 Seiten, 1 Bild, 6 Tabellen, 41 Quellen
Conference paper
German
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