Finnetunnel: Innovative Fugennachdichtung in Tübbingröhren

Finnetunnel: Innovative Fugennachdichtung in Tübbingröhren - Teil 1

Kirschke, Dieter / Schälicke, Hendrik / Fraas, Dirk

Im Beitrag werden die Ursachen von Undichtigkeiten und mögliche Nachdichtungsmethoden beschrieben und bewertet. An die geometrische Genauigkeit der Tübbings und der Dichtrahmen werden hohe Anforderungen gestellt. Die Dichtwirkung und die mechanischen Eigenschaften der Dichtprofile werden mit vorgegebenen Prüfmethoden untersucht und müssen ganz bestimmte Kriterien erfüllen. Wenn es dennoch immer wieder zu Undichtigkeiten kommt, so liegt das in den meisten Fällen an Montagefehlern. Diese Fehler lassen sich teilweise als Überschreitung von Toleranzvorgaben einstufen, teilweise handelt es sich aber auch um nicht klassifizierte und in den Tests daher auch nicht erfasste Montagesituationen innerhalb der Toleranzen. Daneben können auch Beschädigungen der Tübbings oder der Dichtrahmen bei der Montage sowie infolge späterer Beanspruchungen Ursache von Undichtigkeiten sein. Näher eingegangen wird dazu im Beitrag auf: Toleranzüberschreitungen, sonstige montagebedingte geometrische Fehler, Beschädigungen beim Einbau und danach, Verlust der aufgebrachten Dichtprofilkompression, Erkenn- und Korrigierbarkeit von Schwachstellen beim Vortrieb, Nachdichtmethoden sowie fugennahes Einbringen von Injektionsgut. Grundsätzlich kommen für die Nachdichtung folgende Möglichkeiten in Betracht: (1) Einbau eines zweiten Dichtungssystems, (2) luftseitiger Verschluss der Fugen durch Verguss, Verpressen oder Ausstemmen, (3) bergseitiges Hinterlegen der Tunnelröhre durch Injektion sowie (4) bergseitiges Hinterlegen der Fugen, um die um die Dichtprofile herumführenden Wasserwege von außen zu verschließen. Die erfolgreich im Finnetunnel angewendete innovative Fugennachdichtmethode wird im Teil 2 behandelt.