Finnetunnel: Innovative gezielte Fugennachdichtung in Tübbingröhren

Finnetunnel: Innovative gezielte Fugennachdichtung in Tübbingröhren - Teil 2

Kirschke, Dieter / Schälicke, Hendrik / Fraas, Dirk

Im Finnetunnel gab es einige wenige undichte Stellen der Tübbingröhre, und auch nur bei einem geringen Teil davon rinnenden oder tropfenden Wasserzutritt. Bezogen auf die Gesamtlänge beider Tunnelröhren ergab sich aus den insgesamt 800 Undichtigkeiten rein rechnerisch etwa alle 14 m eine Leckstelle sowie auf die gesamte Fugenlänge bezogen lediglich eine Undichtigkeit aller 300 m. Zur Beseitigung der Undichtigkeiten wurden in einer ersten Kampagne die mit einer vorbereiteten Verpressleitung ausgerüsteten Tübbings nahe den Leckstellen mit Acrylatgel beaufschlagt. Ein Dichtungserfolg wurde erreicht, wenn das Gel die undichte Stelle erreichte und diese von außen verstopfte. In einer zweiten Kampagne wurde versucht, das Injektionsgut über neu neben der Fuge hergestellte Bohrungen auf die Tübbingaußenseite zu bringen und mit hohen Drücken zur undichten Stelle zu pressen. In einer dritten Kampagne wurde erstmals eine direkte Injektion durch die Dichtung hindurch ausgeführt. Mit dieser Variante konnten alle Undichtigkeiten mit vergleichsweise geringem Aufwand erfolgreich behandelt werden. Auf Grund des guten Erfolgs wird davon ausgegangen, dass mit der gezielt durch die Tübbingdichtung vorgenommenen Verpressung von Weichgel ein Verfahren zur Nachdichtung entwickelt wurde, das wegen seiner überzeugenden Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit in kürzester Zeit zur Standardlösung avancieren wird.