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Einwirkungen des untertägigen Steinkohlenbergbaus auf die Tagesoberfläche und Möglichkeiten der Sicherung und Sanierung von Bauwerken. 4. Teil Schieflagensanierung / Gebäudehebungen / Prophylaxe bei Pressungseinwirkungen, Abschirmungsbohrungen, Bewegungsfugen, Sägetechniken
(Fortsetzung aus Heft 10(1996), S.440-442,444). Optisch sichtbare, größere Schieflagen von Bauwerken kommen in Bergsenkungsgebieten relativ selten vor. Im Normalfall, d. h., bei kleinen Schieflagen kommen lokale Sicherungsmaßnahmen zur Anwendung, die meist auf veränderte Wassergefälleverhältnisse und die daraus folgenden Funktionsstörungen zurückzuführen sind. Ab einer mittleren Schieflage von 30 mm/m kann der Eigentümer eine Hebung seines Gebäudes verlangen. Die heute überwiegend praktizierte Art der Hebung von Wohngebäuden erfolgt mittels computergesteuerter Hydralikpressen direkt über der Kellersohle. Dabei werden alle tragenden Kellerwände mitgehoben. Um ein erdeingebundenes Bauwerk vorbeugend gegen Pressungen zu schützen, werden Sicherungen eingebaut, die den erhöhten Erddruck so weit abmindern, daß keine schädigenden Einwirkungen mehr an die erdberührten Bauteile gelangen. Bei neu zu erstellenden Bauwerken und im Zuge von Reparaturen an Außenwänden wird dies üblicherweise durch den Einbau von Polstern direkt vor den Kelleraußenwänden durchgeführt. Bei bereits vorhandenen Bauwerken, die nicht oder nicht ausreichend gepolstert sind und unter Pressungseinwirkungen geraten, besteht die Möglichkeit der Sicherung durch das Herstellen von weichen Polsterbohrwänden, die nachträglich in das Erdreich eingebaut werden. Hierbei handelt es sich um das Herstellen von Bohrlöchern, die mit weichem Material (meist Rindenmulch) verfüllt werden. Der Achsabstand der Bohrlöcher sollte möglichst gleich oder kleiner dem 2fachen Bohrlochdurchmesser sein, um eine optimale Abschirmungswirkung zu erzielen. Sind bei älterer Bausubstanz keine ausreichenden Fugen zwischen den einzelnen Baukörpern vorhanden oder vormals angeordnete Bauwerksfugen im Laufe der Zeit durch wiederholte Preßeinwirkungen aufgezehrt, so kommt es zu Zwängungen an den sich nun berührenden Baukörpern. Um solche Auswirkungen zu vermeiden, ist man heute in der Lage, prophylaktisch notwendige Bewegungsfugen mittels Sägetechnik maßgenau und von außen herzustellen. Die Sägearbeiten zur Herstellung von Bewegungsfugen können entweder mit einer schwertgeführten Kettensäge oder mit einer Seilsäge durchgeführt werden.
Einwirkungen des untertägigen Steinkohlenbergbaus auf die Tagesoberfläche und Möglichkeiten der Sicherung und Sanierung von Bauwerken. 4. Teil Schieflagensanierung / Gebäudehebungen / Prophylaxe bei Pressungseinwirkungen, Abschirmungsbohrungen, Bewegungsfugen, Sägetechniken
(Fortsetzung aus Heft 10(1996), S.440-442,444). Optisch sichtbare, größere Schieflagen von Bauwerken kommen in Bergsenkungsgebieten relativ selten vor. Im Normalfall, d. h., bei kleinen Schieflagen kommen lokale Sicherungsmaßnahmen zur Anwendung, die meist auf veränderte Wassergefälleverhältnisse und die daraus folgenden Funktionsstörungen zurückzuführen sind. Ab einer mittleren Schieflage von 30 mm/m kann der Eigentümer eine Hebung seines Gebäudes verlangen. Die heute überwiegend praktizierte Art der Hebung von Wohngebäuden erfolgt mittels computergesteuerter Hydralikpressen direkt über der Kellersohle. Dabei werden alle tragenden Kellerwände mitgehoben. Um ein erdeingebundenes Bauwerk vorbeugend gegen Pressungen zu schützen, werden Sicherungen eingebaut, die den erhöhten Erddruck so weit abmindern, daß keine schädigenden Einwirkungen mehr an die erdberührten Bauteile gelangen. Bei neu zu erstellenden Bauwerken und im Zuge von Reparaturen an Außenwänden wird dies üblicherweise durch den Einbau von Polstern direkt vor den Kelleraußenwänden durchgeführt. Bei bereits vorhandenen Bauwerken, die nicht oder nicht ausreichend gepolstert sind und unter Pressungseinwirkungen geraten, besteht die Möglichkeit der Sicherung durch das Herstellen von weichen Polsterbohrwänden, die nachträglich in das Erdreich eingebaut werden. Hierbei handelt es sich um das Herstellen von Bohrlöchern, die mit weichem Material (meist Rindenmulch) verfüllt werden. Der Achsabstand der Bohrlöcher sollte möglichst gleich oder kleiner dem 2fachen Bohrlochdurchmesser sein, um eine optimale Abschirmungswirkung zu erzielen. Sind bei älterer Bausubstanz keine ausreichenden Fugen zwischen den einzelnen Baukörpern vorhanden oder vormals angeordnete Bauwerksfugen im Laufe der Zeit durch wiederholte Preßeinwirkungen aufgezehrt, so kommt es zu Zwängungen an den sich nun berührenden Baukörpern. Um solche Auswirkungen zu vermeiden, ist man heute in der Lage, prophylaktisch notwendige Bewegungsfugen mittels Sägetechnik maßgenau und von außen herzustellen. Die Sägearbeiten zur Herstellung von Bewegungsfugen können entweder mit einer schwertgeführten Kettensäge oder mit einer Seilsäge durchgeführt werden.
Einwirkungen des untertägigen Steinkohlenbergbaus auf die Tagesoberfläche und Möglichkeiten der Sicherung und Sanierung von Bauwerken. 4. Teil Schieflagensanierung / Gebäudehebungen / Prophylaxe bei Pressungseinwirkungen, Abschirmungsbohrungen, Bewegungsfugen, Sägetechniken
Weber, U. (author) / Wildhagen, E. (author)
Bergbau ; 47 ; 504-508
1996
5 Seiten, 11 Bilder, 8 Quellen
Article (Journal)
German
Untertagebau , Bauwerk , Schadensfall , Fundament , Stahlbeton , Druckkraft , Spalt , Sägen , hydraulische Presse , Heben , Schieflage
Einfluß des Bergwassers auf die Dauerhaftigkeit von untertägigen Bauwerken
Tema Archive | 1999